Schnabeltiermilch aus Hefekulturen - Besuch der EMG-Arbeitsgruppe im LK Biologie Q2

Schnabeltiere sind urtümliche Säugetiere, kommen ausschließlich in Australien vor, legen Eier, haben einen Schnabel und einen biberähnlichen Schwanz – so weit, so gut. Aber wer weiß schon, dass diese niedlichen pelzigen Tiere ihre Muttermilch über den gesamten Körper ausscheiden und diese Milch stark antibakteriell wirkt? Diese Besonderheit weckte das Interesse der iGEM- Arbeitsgruppe des Studiengangs der synthetischen Biologie an der Ruhr-Universität Bochum.

iGEM (international Genetically Engineered Machine Competition) ist ein nicht kommerzieller Wettbewerb für Studierende aus aller Welt, die in Arbeitsgruppen einen Projektgedanken formulieren und ihn umfassend umsetzen. Es gilt also nicht nur, gentechnologische Verfahren zu verwenden, auch die dafür benötigten Gelder müssen generiert , die notwendigen Geräte und Materialien besorgt und erforderliche Kommunikationsstrukturen geschaffen werden.

Der Sprecher der Arbeitsgruppe, Marius Schnutenhaus, ein Waldstraßenabiturient (2017), erläuterte umfassend die Arbeitsschritte der Projektarbeit und vermittelte damit einen Eindruck von moderner Laborarbeit:
Die Gene, die für die unterschiedlichen Proteine der Schnabeltiermilch codieren – sind in genetischen Datenbänken gespeichert. Die benötigten Basensequenzen werden bei spezialisierten Anbietern bestellt und können dann weiterverarbeitet werden. Diese chemischen Unternehmen liefern oft auch die benötigten Genfähren (z.B. Plasmide), um die Gene in Mikroorganismen einbauen zu können. Die ausgewählten Mikroorganismen (in diesem Fall Hefe) setzen dann die genetische Information in das gewünschte Protein um. Das klingt zunächst ganz einfach, erfordert aber natürlich präzises Arbeiten und viel Geduld.

Für die SchülerInnen des Leistungskurses Biologie gab es nicht nur viele alte und neue Informationen rund um die Gentechnik, sondern auch einen Einblick in das Studium der synthetischen Biologie und darüber hinaus auf berufliche Perspektiven von Biologen bzw. Biochemikern.

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